Das Fenster im Fenster

Es war ein Feriensouvenir der anderen Art, das Thomas Bläsi aus Italien mitbrachte: Eine aussergewöhnliche Fenster-Idee, die nach einer Lösung suchte – und sie bei einem Mitglied des FFF fand.

Thomas Bläsi ist erfolgreicher Hotelier im Waldhaus in Valbella-Lenzerheide. Das Hotel ist bekannt für sein sehr gutes Restaurant Muntagna. Nach einer langen, arbeitsintensiven Saison machte das Gastgeber-Paar Bläsi Ferien in Italien. «Endlich!», dachte Frau Bläsi. «Einfach mal ausspannen und nicht an den eigenen Hotelbetrieb denken.» Die ersten paar Tage hielt Thomas sich daran. Er genoss die Zeit mit seiner Frau in Bella Italia – wenn da nicht dieses Fenster gewesen wäre…

 

Ein offenes Fenster eingerannt

Für Thomas Bläsi war sein Hotel Waldhaus am Heidsee nahezu perfekt. Nur im Restaurant, da fehlte ihm noch das gewisse Etwas. Etwas, das das Alpenschick-Ambiente vollkommen machte. Olivenbäume, römische Amphoren oder klassische Statuen konnte er ausschliessen. Und dennoch fand er seine Inspiration in Italien. Eines Abends in einem Restaurant, sah er es: das Fenster im Fenster. Ein grosses Fenster, in das ein kleineres Fenster eingelassen war, gab der Aussicht des italienischen Restaurants eine einzigartige Perspektive. Eine verblüffend einfache Idee mit einer phänomenalen Wirkung. Für den Rest der Ferien hatte Thomas nur noch dieses Fenster im Kopf. Es würde im Waldhaus die Naturidylle auf besondere Weise ins Restaurant Muntagna holen. Doch wie simpel ist die Idee wirklich und kann sie zuhause umgesetzt werden?

 

 

Ein Fall für GAWO Gasser AG

Zurück in Valbella-Lenzerheide war es gar nicht so einfach, einen Fensterbauer zu finden, der die Idee verstand und sich an die Umsetzung heranwagte. Zum Glück kennt der Hotelier jedoch Claudio Spescha von der Spescha Holzbau AG. Dieser arbeitet im Bereich Fenster schon lange mit unserem Unternehmen zusammen und weiss um unsere Innovationskraft. Bei mir sprang der Funke dann auch gleich über. Ich teilte Thomas’ Begeisterung und verstand sofort, was er für sein Waldhaus wollte: ein grosses Panoramafenster, durch das die Aussicht auf die herrliche Bergwelt den Raum einnimmt. Das zusätzliche Fenster im Fenster sollte die Aussicht speziell und einmalig machen.

 

Herausforderung angenommen. In Gedanken war ich schon bei der Umsetzung. Ich setzte mich mit meinen Projektleitern an einen Tisch und gemeinsam suchten wir eine Lösung für diesen nicht alltäglichen Kundenwunsch. Einen Ausschnitt ins Panoramafenster zu schneiden, war keine grosse Sache – schliesslich sind Fenster unser Daily Business. Die Knacknuss war die Befestigung des inneren Fensters in der Scheibe des äusseren. Dazu mussten zuerst die statischen Anforderungen für das ausgeschnittene Glas mit dem Glasproduzenten geklärt werden. Eine Kombination des speziellen GAWO-Winlux-Renovationsfensters mit dem für grosse Gläser geeigneten GAWO-Winlux-Holz-Metall-System war die Lösung. Das Zusammenspiel der unterschiedlichen Fenstersysteme eignete sich für die geforderten Glasdicken und konnte zu einem Element zusammengebaut werden. Die richtigen Ausfälzungen am Holzrahmen, gepolsterte Halteklammern für eine formschlüssige Befestigung, die korrekt platzierte Abdichtung in der Konstruktion und das passgenaue Fenstermetall aussen ermöglichten es, das Fenster ins Glas einzubauen. Dem Monteur der Firma Spescha wurden dann die Elemente geliefert, die er standardmässig im komplett neu erstellten Speisesaal einbauen konnte. Ergänzt mit passenden Rahmenverbreiterungen und zwei anschliessenden dreieckigen Gaubenfenstern sowie weiteren Einzelfenstern und den Wandverkleidungen in Granit lädt das Arvenstübli zum Verweilen ein.

 

Ein Traum wird wahr

Das Panoramafenster und sein Fenster im Fenster wurden also eingebaut und setzten dem Restaurant Muntagna das Sahnehäubchen auf – genau so, wie Gastgeber Thomas es sich vorgestellt hatte. Nur seine Frau ist nicht ganz glücklich: Sie hat es nun noch schwerer, ihren Mann in die Ferien nach Italien zu locken. Er geniesst die Aussicht lieber zuhause…